Umgebungslärm mit seinen vielfältigen gesundheitlichen Auswirkungen ist seit vielen Jahren ein gravierendes Problem.
Die Soundscape Forschung bietet im Kontext von akustischen Bewertungen Verfahren an, die das Erfahrungswissen in den Mittelpunkt stellen und diese als Grundlage für die Auseinandersetzung mit den belastenden Situationen stellen. Angelehnt daran lässt sich fordern:
Zur angemessenen Bewertung von Umgebungslärm sollte dieser aus der Sicht der wahrnehmenden Personen analysiert und beurteilt werden. [1] Damit können notwendige Veränderungen vor Ort erkannt und diskutiert werden.  Insbesondere können Soundwalks angewendet werden, bei denen bei der Begehung eines Gebietes akustische Umgebungen vor Ort bewertet werden. Lokales Wissen und Expertise durch ortskundige Beteiligte eingebracht, bringen dabei wesentliche Informationen über bewertungsrelevante Aspekte.

Partizipation, d.h. die Beteiligung und Mitwirkung der Öffentlichkeit, ist in vielen Bereichen des Immissionsschutzes (u.a. in der Lärmaktionsplanung) wichtig und notwendig. Bürger:innen kennen die Gegebenheiten an dem jeweiligen Wohnort und können wichtige Erfahrungen und Ortskenntnisse in Planungsprozesse einbringen. Dadurch können bestehende oder auch zukünftige Lärmkonflikte erkannt werden und Planungsfehler verhindert werden. Bürger:innen können oft schon in der Planungsphase einschätzen, ob die geplanten Maßnahmen auf Akzeptanz treffen werden und tatsächlich zu einer Verbesserung der lokalen Wohn- und Lebenssituation beitragen können.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Partizipation und Beteiligung. Auch kann der Grad der Beteiligung variieren von der reinen Information für die Bevölkerung über die Konsultation bis hin zur Kooperation.

[1] Schafer, R.M.(1977).  The soundscape: Our sonic environment and the tuning of the world, Rochester: Destiny Book